Genetik und Zahnen: Ein vererbter Einfluss
Die Genetik spielt eine wichtige Rolle für den Zeitpunkt und das Muster des Zahnens bei Babys. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Zeitpunkt des Zahnens stark durch genetische Faktoren beeinflusst werden kann, die von den Eltern geerbt wurden. Folgendes sagen uns aktuelle Daten über diesen Einfluss:
Genetische Auswirkungen auf die Zähne
Eine im Journal of Dental Research veröffentlichte Studie zeigte, dass die Genetik etwa 60 % der Variationen im Zeitpunkt des Durchbruchs der Milchzähne erklärt. Forscher haben mehrere Gene identifiziert, die mit dem Zahnen in Zusammenhang stehen, darunter die Gene MSX1 und PAX9 , die mit dem Wachstum und der Entwicklung von Zähnen zusammenhängen.
Eine von der University of Sheffield durchgeführte Studie ergab, dass Kinder, deren Eltern das Zahnen verzögert hatten, ein erhöhtes Risiko hatten, eine ähnliche Verzögerung zu erleben. Ungefähr 20 % der Schwankungen im Zeitpunkt des Zahnens bei Kindern können auf erbliche Faktoren zurückgeführt werden.
Zahnungsmuster und Genetik
Zahnungsmuster, einschließlich der Reihenfolge und Geschwindigkeit, mit der Zähne erscheinen, werden auch von der Genetik beeinflusst. Eine Studie im European Journal of Orthodontics ergab, dass genetische Variationen nicht nur den Zeitpunkt, sondern auch die Reihenfolge des Zahndurchbruchs beeinflussen können.
Laut einer PubMed-Analyse haben etwa 15 % der Kinder ein Zahnverhalten, das dem ihrer Eltern entspricht. Diese Analyse zeigt, dass Babys häufig nicht nur den Zeitpunkt (Chronologie), sondern auch das Muster des Zahndurchbruchs von ihren Familienmitgliedern erben.
Zusätzliche Faktoren
Studien an eineiigen Zwillingen haben gezeigt, dass neben bestimmten Genen auch Umweltfaktoren und Wechselwirkungen zwischen Genen und Umwelt beim Zahnen eine Rolle spielen. Eine in Nature Communications veröffentlichte Studie ergab, dass die pränatale Umgebung durch die Interaktion mit Genen den Zeitpunkt und die Reihenfolge des Zahndurchbruchs modulieren kann.
Eineiige Zwillinge weisen eine Übereinstimmung der Gebissmerkmale von 70 % auf, verglichen mit 50 % bei zweieiigen Zwillingen, was auf eine starke genetische Komponente bei der Zahnentwicklung schließen lässt.